Wo fängt Familiengeschichte an und wo hört sie auf? Welche Geheimnisse verbergen sich hinter den Schlager trällernden Anverwandten? In diesem autofiktionalen Stück werden auf unterhaltsame Art immer wiederkehrende Familiendynamiken untersucht und die beiden Darstellerinnen fragen sich, was das Erbe ihrer Oma ist. Dabei werden weder die Abgründe deutscher Nachkriegszeit noch die Oma-Ästhetik ausgelassen, um auf tragikomische Weise Familienkonstellationen visuell zu thematisieren und nach dem Umgang mit Traumata, Selbsterzählungen und matriarchalem Zusammenhalt zu suchen. Eine Beschwörung der Ahninnen, mit Schlagergesang, geschwätzigem Schweigen und Stühlen unterschiedlicher Größe.

Carlotta Patzelt und Camilla Krause haben bereits während ihres Studiums im Bereich Figurentheater an der HMDK in Stuttgart ihre gemeinsame Faszination für absurde Charaktere entdeckt. Während Krause eine Passion für ausgestopfte Tiere hegt, pflegt Patzelt ihre Hassliebe zu Schlagern – gelegentlich arbeiten und inszenieren sie zusammen. „Familie ist alles“ haben sie gemeinsam entwickelt und auf der Grundlage von textlichen und musikalischen Fragmenten sowie Objekten Familienkonstellationen visuell thematisiert. Das Stück war Carlotta Patzelts Bachelorinszenierung.